Korrekte Gestaltung einer Barf-Ernährung
Wie bereits erwähnt, besteht eine ausgewogenen Barf- Ernährung nicht nur aus einer ausschließlichen Fütterung von Fleisch, sondern beinhaltet ebenso die Zugabe von Gemüse, Obst und Ölen.
Um einen Nährstoffmangel oder eine Unter-/ Überversorgung zu vermeiden, sollte ein Barf-Fütterungsplan stets individuell erstellt und verfolgt werden. Dabei erfolgt die Nährstoffzusammensetzung nach Alter, Geschlecht, Aktivität und Gesundheitszustand des Hundes. Wenn bereits Erkrankungen (Allergien etc.) vorliegen, ist eine Anpassung der Ernährung besonders interessant. Generell sollten 80 % der benötigten Tagesration Ihres Hundes aus Fleisch, Knochen und Innereien bestehen. Die übrigen 20 % sollten Obst und Gemüse ausmachen. Grundsätzlich ist auf das richtige Verhältnis von Muskelfleisch, Knochen und Organen zu achten. Eine abwechslungsreiche Auswahl verschiedener Fleischsorten ist wichtig, um eine umfangreiche Zufuhr von wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu gewährleisten.
Als Fleischquellen stehen unter anderem Wild, Geflügel, Rind, Schaf und Pferd zur Verfügung. Insbesondere Wildfleisch stellt eine willkommene Abwechslung für Ihren Vierbeiner dar. Die naturbelassene, abwechslungsreiche Ernährung, die ausgiebige Bewegungsfreiheit und stressfreie Lebensweise der Wildtiere sind Grundvoraussetzung für die wertvollen ernährungsphysiologischen Eigenschaften des Wildfleisches. Der geringe Fettanteil und zugleich hohe Proteingehalt stellen eine gute Verträglichkeit für Ihren Schützling dar. Besonders geeignet ist Wildfleisch für Allergiker und als Diätfutter.
Der bereits angesprochene Obst- und Gemüseanteil der Hundemahlzeit wird im pürierten Zustand empfohlen, da der Organismus des Hundes nicht in der Lage ist, pflanzliche Zellwände aufzuspalten.
Durch die regelmäßige Fütterung von Knochen werden die Zähne gepflegt und Zahnstein wird entgegengewirkt. Nebenbei verschwindet möglicher Mundgeruch. Zusätzlich enthalten Knochen wichtige Nähr- und Mineralstoffe, die für den Organismus Ihres Hundes unverzichtbar sind. Hierzu zählen Fette, Enzyme und Calcium. Neben natürlichen Kauartikeln sind Knochen eine willkommene Kaubeschäftigung. Knochen sollten roh gefüttert werden, da sie in diesem Zustand elastisch ist. Werden sie gekocht, verändert sich ihre Struktur und sie können splittern, wodurch Verletzungen verursacht werden können. Bei einer Barf-Ernährungsumstellung sollte der Knochenanteil langsam gesteigert werden da sich der Verdauungstrakt an die erhöhte Calciumzufuhr anpassen muss.
Öle stellen einen weiteren wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Barf-Ernährung dar. Sie liefern wichtige Fettsäuren und tragen dazu bei, dass fettlösliche Vitamine aus der Nahrung gelöst und vom Körper aufgenommen werden können.
Wichtig:
Ein Mangel und eine Überversorgung mit Nährstoffen sind gleichermaßen gefährlich für Ihren Vierbeiner. Wie bereits erwähnt, ist eine genaue Rationsberechnung und Rationsgestaltung essentiell für eine gesunde Ernährung. Die oben genannten Informationen geben nur einen kleinen Einblick in die Barf-Ernährung und ersetzen keine umfangreiche sowie professionelle Beratung und Erkundigung zu diesem Thema. Ein Austausch mit anderen „Barfern“ kann hier unterstützen und das Wissen zusätzlich erweitern.